Mitarbeiter

Vorgehen

Die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke erfolgt in Deutschland durch die Bekämpfung ihrer im Wasser lebenden Larven. Um Larven zu bekämpfen, wird ein biologisch abbaubares Protein (B.t.i.) eingesetzt, sowie die Anzahl der vorhandenen Brutstätten drastisch reduziert. Durch das Entfernen oder Sanieren von Brutstätten wird die Anzahl möglicher Eiablageplätze reduziert, wodurch eine massenhafte Vermehrung der Asiatischen Tigermücke effizient und langfristig unterdrückt werden kann.Die Bekämpfung mit B.t.i. (Hier link nach B.t.i.) kann durch den Einsatz von B.t.i.-Tabletten durch die Betroffenen selbst durchgeführt werden und ist für andere Insekten, Pflanzen oder Tieren ungefährlich. In vielen Städten wird auch eine professionelle Bekämpfung mit B.t.i. finanziert („Haus zu Haus“ Bekämpfung).

Was ist eine „Tür zu Tür“ Bekämpfung?

Bei einer „Tür zu Tür“ Bekämpfung werden alle Grundstücke eines befallenen Gebiets von geschulten MitarbeiterInnen der Firma ICYBAC GmbH begangen, um vorhandene Brutstätten mit B.t.i. zu behandeln. Neben der B.t.i.-Applikation können die MitarbeiterInnen die AnwohnerInnen im persönlichen Dialog zur Bekämpfung und Prävention der Asiatischen Tigermücke beraten und mögliche Fragen beantworten.Ein Besuch dauert in der Regel zwischen 5 und 15 Minuten und ist für die AnwohnerInnen unentgeltlich. Die Bekämpfung und Aufklärung wird im Auftrag des Gesundheits- und/oder Ordnungsamtes der zuständigen Kommune durchgeführt. Daher können sich die Mitarbeiter der ICYBAC GmbH durch ein offizielles Schreiben der Kommune ausweisen.

Wie ist der Ablauf einer „Tür zu Tür“ Bekämpfung?

Vor dem Start einer Bekämpfung werden in den betroffenen Zonen Faltblätter in die Briefkästen eingeworfen. Diese enthalten umfassende Informationen über die Asiatische Tigermücke, diesbezügliche Maßnahmen und die Kontaktdaten von AnsprechpartnerInnen der ICYBAC GmbH, sowie der zuständigen Kommune.In der Regel werden betroffene Gebiete einmal im Monat von Mai bis September bekämpft. Dabei werden unsere MitarbeiterInnen bis zu 5-mal im Jahr alle Grundstücke aufsuchen und alle vorhandenen Brutstätten mit B.t.i. behandeln. Der Grund für die häufigen Bekämpfung liegt am Wirkstoff B.t.i., welcher organisch abbaubar ist, und dadurch rasch von Mikroorganismen und Sonneneinstrahlung zersetzt wird. Aufgrund der hohen Anzahl an Grundstücken ist eine individuelle Terminvergabe in der Regel nicht möglich. Deshalb werden unsere MitarbeiterInnen zu einer unbestimmten Zeit bei Ihnen klingeln und um Zugang zum Grundstück bitten. Die Mitarbeiter müssen für eine Bekämpfung nur die Außenbereiche wie Garten, Hof, Einfahrt oder Ähnliches betreten.

B.t.i.

Was ist der biologische Wirkstoff B.t.i.?

Bei dem Wirkstoff B.t.i. handelt es sich um einen Eiweißkristall, welches aus dem bodenlebendem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) gewonnen wird. Er wirkt spezifisch nur auf Stechmücken (Culicidae) und einige anderen Familien der Zweiflügler (Diptera: Nematocera). Um seine Wirkung zu entfalten, muss das Protein von den Mückenlarven gefressen werden. Im Darm wird das Protein selektiv in kleinere Untereinheiten verdaut, welche an spezifische Rezeptoren in den Zellen des Mitteldarms der Mückenlarve binden können. Dies führt zur Zerstörung der Darmzellen und letztendlich zum Tod der Larve. Da für diesen Wirkmechanismus spezifische Enzyme und Rezeptoren, die nur in Mückenlarven vorkommen, benötig werden, ist B.t.i. für andere Insekten, Tiere oder Pflanzen unbedenklich. Im Einsatzgebiet der Bekämpfung der Asiatischen Tigermücken wird B.t.i. nur in temporären Brutstätten wie z.B. Kleingefäße und Regentonnen eingesetzt. Da diese Gefäße für nicht Zielorganismen wie z.B. Zuckmücken Larven keine Bedeutung spielen, werden selbst bei falscher Dosierung die Populationen dieser Arten nicht beeinträchtigt. Lediglich andere Stechmückenlarven wie z.B. der weit verbreitete Überträger von West-Nil Fieber, die Hausmücke (Culex pipiens), wird ebenfalls abgetötet.Da B.t.i. biologisch abbaubar ist, wird es nach einiger Zeit von der Sonneneinstrahlung und Mikroorganismen zersetzt. Deshalb muss B.t.i. alle 3 bis 4 Wochen wieder appliziert werden.

Wie wird mit B.t.i. behandelt?

B.t.i.-Suspension

Für die Tür zu Tür-Bekämpfungsmethode wird B.t.i. mit Wasser vermischt und mittels Sprühflaschen in die Brutstätten appliziert. Das Mischungsverhältnis von 125g pro 1,5 Liter Wasser gewährleistet eine effektive Bekämpfung von Aedes albopictus über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen. Bei der Applikation wird das Mischungsverhältnis an das Volumen der zu bekämpfenden Wassermenge angepasst. Den biologischen Wirkstoff bringen geschulte Mitarbeiter der Tigermückenbekämpfung aus.

B.t.i.-Tabletten

Alternativ kann der Wirkstoff B.t.i. auch in Tablettenform angewandt werden. Diese Tabletten stehen im Handel zur Bekämpfung von Stechmücken zum Verkauf zur Verfügung. Im Falle eines Befalls mit Asiatischen Tigermücken, können B.t.i.-Tabletten kostenfrei von der Stadt oder unseren MitarbeiterInnen bezogen werden.
Bitte beachten Sie: B.t.i.-Tabletten werden nicht präventiv, sondern zur direkten Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke eingesetzt. Deshalb können nur AnwohnerInnen, die in einem bestätigten Gebiet für die Asiatische Tigermücke leben, B.t.i.-Tabletten beziehen.
Tabletten

Anwendung: Eine B.t.i.-Tablette auf 50 Litern Wasser gelöst reicht für eine Behandlung im Zeitraum von drei Wochen. Tabletten einfach in größere Wasseransammlungen wie Regenwassertonnen, Zisternen, Gullys und Ablaufrinnen geben. Für die Behandlung von Blumenuntersetzern oder -töpfen 1/2 B.t.i.-Tablette in etwas Wasser auflösen (Dauer ca. 30 Min.) und sie dann hineingießen.

Fallen

Zur Kontrolle der Bekämpfungsmaßnahme und Population der Asiatischen Tigermücken werden sowohl im Befallsgebiet wie auch außerhalb dieses Gebiets Fallen aufgestellt. Im Öffentlichen Raum kommen sowohl Eiablagefallen (sog. „Ovitraps“) wie auch BG-GAT-Fallen („Biogents Gravid Aedes Trap“) vor.Beide Fallentypen funktionieren nach dem gleichen Prinzip: In einem dunklen, attraktiven Behälter befindet sich Wasser und ahmt eine natürliche Brutstätte nach. Asiatische Tigermücken, die auf der Suche nach einem Eiablageplatz sind, werden angelockt und gehen in die Falle. In den Ovitraps erfolgt der Nachweis durch die Identifikation der abgelegten Eier, während in der GAT-Falle der Nachweis durch den Fang der adulten Stechmücke stattfindet.Da es sich bei den Fallen um einen wassergefüllten Plastikbehälter handelt sind diese Fallen nicht giftig und für Haustiere oder Kinder ungefährlich. Alle Fallen sind mit einer Kontaktnummer gekennzeichnet.

Ovitraps / Eiablagefallen

Ovitrap
Eiablagefallen bestehen aus einem kleinen, schwarzen Plastikbehälter, welcher mit Wasser gefüllt ist. Als Eiablagesubstrat dient ein raues Holzstäbchen, welches nach jeder Fallenkontrolle ausgetauscht wird. Diese Fallen sind oft mit einem Kabelbinder in schattigen Bereichen wie Gebüsche oder kleine Sträucher angebunden. Der anschließende Nachweis von Asiatischen Tigermücken erfolgt durch die Bestimmung der Eier mit einem Binokular im Labor.

GAT-Fallen

GAT Falle
Eine GAT-Falle besteht aus vier Bauteilen: einem schwarzen Behälter, einer transparenten Haube, einem Netz und einem schwarzen Trichter, der die Weibchen durch seine Farbgebung anlockt und gleichzeitig ein Herausfliegen verhindert. Der mit Wasser gefüllte Behälter dient als Lockmittel für die Weibchen. Die Tigermücken fliegen hinein, verenden in der Falle und können bei der nächsten Kontrolle im Netz identifiziert werden. Bei der Kontrolle werden alle gefangenen Stechmücken aus der Falle entfernt und die Falle wieder aufgebaut. Im Vergleich zu der Ovitrap bieten GAT-Fallen den Vorteil, dass sie die Tigermückenweibchen einfangen und somit an einer weiteren Eiablage hindern. Allerdings ist dieser Fallentyp auch größer. Daher wird oft in einem schattigen Bereich auf dem Boden gestellt.

Brutstätten

Bei der Asiatischen Tigermücken handelt es um eine „Container“ brütende Stechmückenart. Das heißt, dass Sie als Brutstätten vorzugsweise temporäre Wassergefäße verwendet, aber permanente Brutstätten wie z.B. Tümpel und Bäche vermeidet. Besonders beliebt sind dunkel gefärbte Gefäße in einem schattigen Bereich.Im Gegensatz zu anderen Stechmücken, legen Asiatische Tigermücke ihre Eier am Rand des Gefäßes direkt über der Wasseroberfläche ab. Diese Eier sind trockenresistent und können bis zu einem Jahr überdauern. Aus diesem Grund sollten Brutstätten in einem befallenen Gebiet vor dem Entsorgen oder Verschenken mit einer Bürste gereinigt und ausgespült werden. Andernfalls könnten Eier der Asiatischen Tigermücken weiterverbreitet werden.
Teich
Wassertonne
Gießkanne
Regentonne
Reifen
Rohrloch
Teich
Wassertonne
Gießkanne
Regentonne

Selbsthilfe & Prävention

In Deutschland wird die Asiatische Tigermücke ausschließlich in ihrem Larvenstadium bekämpft. Die Bekämpfung wird dabei durch konventionelle Methoden wie das Entfernen oder Sanieren von Brutstätten und mit einem biologisch abbaubaren Insektizid (B.t.i.) durchgeführt. Beide Methoden können Sie auch selbstständig verwenden.Wenn möglich, sollten vorhandene Brutstätten aus dem Garten entfernt werden. Das betrifft z.B. nicht benutzte Klein- oder Großgefäße, Unrat und Kinderspielzeug. Andere Brutstätten wie z.B. Blumenkübel, Eimer oder Gießkannen sollten umgedreht oder unter Dach gelagert werden.
Behälter abgedeckt
Behälter umgedreht
Gießkanne umgedreht
Da die Asiatische Tigermücke bei optimalen Bedingungen zwischen 7 und 10 Tagen bis zur vollständigen Entwicklung braucht, sollten nicht entfernbare Brutstätten einmal wöchentlich geleert oder abgedeckt werden. So können Regentonnen mit einem Moskitonetz lückenlos abgedeckt und Löcher in Zaunpfählen und Sonnenschirmständer mit Sand gefüllt werden. Kleinere Gefäße wie Vogeltränken oder Hundenäpfe können einmal die Woche ausgeleert und neu aufgefüllt werden. Um selbst tätig zu werden, erhalten betroffene AnwohnerInnen unentgeltlich B.t.i.-Tabletten. Diese werden durch die GebietsbetreuerInnen verteilt oder können in einigen Gemeinden im Bürgerbüro abgeholt werden. Die Tabletten können z.B. in Regentonnen, Gully´s oder Regenrinnen direkt eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, B.t.i-Tabletten in Wasser aufzulösen und dieses als Gießwasser zu verwenden, um Blumenuntersetzter oder ähnliches zu behandeln.

Selbsthilfe Kurzanleitung:

  • Reinigen und entsorgen Sie Gegenstände im Außengelände und am Balkon, die Sie nicht mehr brauchen.
  • Lagern Sie alles so, dass sich kein Wasser (Regen, Gießwasser) darin sammeln oder ablaufen kann (umgedreht oder überdacht).
  • Reinigen Sie alle Behältnisse, die sie entfernt haben mit Wasser und Bürste gründlich, so dass die fest am Rand anhaftenden Tigermückeneier entfernt werden. Wasser in die Erde abfließen lassen.
  • Behandeln Sie Regentonnen und Zisternen mit B.t.i. und decken sie mit einem Deckel oder Moskitonetz lückenlos ab (Klebeband/Schnur).
  • Dichten Sie Zaunpfosten, hohle Stangen und Schirmständer mit Klebeband, Zement oder Schutzkappen ab.